Klangschalen in der Schwangerschaft: (K)eine gute Idee?

Klangschalen SchwangerschaftKlangschalen gelten nicht als gefährlich, sie können allerdings Nebenwirkungen hervorrufen. Sollten Klangschalen in der Schwangerschaft also besser nicht zum Einsatz kommen? Oder ist eine Klangmassage in der Schwangerschaft unbedenklich? Wir klären auf!

Klangschalen in der Schwangerschaft: Erlaubt oder nicht?

Sind Klangschalen gesund? Diese Frage stellen sich viele Schwangere, denen eine Klangschalenmassage in der Schwangerschaft angeboten wird. Denn gerade in der Schwangerschaft sollte kein Risiko eingegangen werden. Alles, das Schwangere tun, kann sich auf den Fötus auswirken. Daher sollten werdende Mütter stets Rücksprache mit ihrem Frauenarzt oder ihrer Frauenärztin halten, bevor sie sich für eine Massage entscheiden.

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Inwiefern Klangschalen in der Schwangerschaft erlaubt sind oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab – allen voran vom Zeitpunkt der Anwendung. Richtig eingesetzt, können Klangschalen die Schwangerschaft jedoch durchaus positiv beeinflussen. Daher bieten inzwischen viele Hebammenpraxen Klangmassagen für Schwangere an.

Der Zeitpunkt ist entscheidend

Klangschalen SchwangerschaftGrundsätzlich gilt: Im ersten Trimester sollte auf eine Klangmassage verzichtet werden. In den ersten zwölf Wochen entwickelt sich aus dem Embryo ein Fötus – mit allen Gliedmaßen, Organen etc. Das erste Schwangerschaftsdrittel gilt daher als besonders sensible Zeit. (1)

Nach dem ersten Trimester spricht jedoch bei einem komplikationslosen Schwangerschaftsverlauf nichts gegen eine Klangmassage. Im Gegenteil. Geht es der werdenden Mutter gut, geht es auch dem ungeborenen Baby gut. Es spürt die Zufriedenheit und die innere Entspanntheit der Mutter – und kann selbst entspannen.

Eine Klangmassage kann also ab dem vierten Schwangerschaftsmonat durchgeführt werden – bis einschließlich sechs Wochen vor der Geburt. Anschließend sollte darauf verzichtet werden. Denn in den letzten Wochen der Schwangerschaft könnte die Klangschalenmassage eine wehenfördernde Wirkung haben. Zwar ist die Datenlage diesbezüglich vage, um jedoch kein Risiko einzugehen, wird sechs Wochen vor der Geburt von Klangschalenmassagen abgeraten.

Klangschalen in der Schwangerschaft: So läuft eine Klangmassage ab

Bei einer Klangmassage für Schwangere gilt es, einige Dinge zu beachten. Wichtig ist, dass sich die angehende Mutter wohlfühlt. Der oder die Durchführende sollte im Vorfeld mit der Schwangeren besprechen, wie die Klangschalen angewandt werden sollen – auf oder neben dem Körper. Außerdem ist es wichtig, eine entspannte Position zu finden. Denn nicht alle Positionen sind für Schwangere bequem und unbedenklich.

Die richtige PositionSchwangerschaftsmassage

Um der Entstehung des sogenannten Vena-cava-Syndroms vorzubeugen, sollten Massagen in der Schwangerschaft nicht in Rückenlage durchgeführt werden. Als Vena cava werden die beiden großen Hohlvenen oberhalb und unterhalb des Zwerchfells bezeichnet. Sie transportieren das sauerstoffarme Blut der Venen zum Herzen. Liegen Schwangere auf dem Rücken, kann es passieren, dass die Vena cava durch das Gewicht der Gebärmutter und des Fötus komprimiert (= verengt) und der Blutfluss zum Herzen gestört wird. Infolgedessen kann es zu einem Blutdruckabfall und Kreislaufproblemen bei der werdenden Mutter kommen. Zudem nimmt die Durchblutung der Plazenta ab und es kommt weniger Sauerstoff beim Kind an. (2) Um dies zu verhindern, sollten Schwangere für die Massage auf die linke Seite „gelagert“ werden. Die Seitenlage dient der Entlastung der Vena cava.

Tipp: Viele Frauen genießen es, wenn der Bauch in Seitenlage von einem Kissen gestützt wird. Außerdem kann es angenehm sein, Kissen zwischen Beine und Füße zu legen. Die schwangere Frau sollte sich rundum wohlfühlen, um die Klangmassage genießen zu können.

Die Varianten

KlangschalenKlangschalen Schwangerschaft Klangmeditation können im Rahmen einer Klangmassage oder bei einer Klangmeditation zum Einsatz kommen. Bei einer Klangmassage werden die Klangschalen auf und/oder neben dem bekleideten Körper der werdenden Mutter platziert und sanft angeschlagen. Die Klangschalen sollten allerdings nicht direkt auf den Bauch oder den Rücken aufgelegt werden. Die Schwingungen können sehr intensiv sein. (3)

Eine Klangmeditation ist eine gute Alternative zur Klangmassage. Der Unterschied besteht darin, dass die Klangschalen bei einer Klangmeditation nicht direkt auf oder neben dem Körper gespielt werden. Die Klänge der Klangschalen erklingen lediglich im Raum. Die Schwingungen sind dadurch weniger intensiv.

Welche Variante als angenehmer empfunden wird, ist von Frau zu Frau verschieden. Die Klangmeditation gilt jedoch als mildere Variante, da die Vibrationen der Klangschalen weniger stark auf den Körper „einwirken“ als bei einer Klangmassage.

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Wer kann eine Klangmassage in der Schwangerschaft durchführen?

Eine Klangmassage bei Schwangeren sollte nur von Fachpersonal durchgeführt werden. Neben einer fundierten Klangausbildung sollte der oder die Durchführende auch eine spezielle Weiterbildung zum Thema „Klangschalen in der Schwangerschaft“ absolviert haben. Denn gerade in der Schwangerschaft ist ein verantwortungsvoller Umgang mit der Klangmassage wichtig.

Welche Klangschalen eignen sich besonders für eine Klangmassage bei Schwangeren?

Bei einer Klangmassage in der Schwangerschaft sollten hochwertige Klangschalen verwendet werden – bestenfalls spezielle Therapie-Klangschalen, etwa von Peter Hess. Manche Anwenderinnen schwören auf die Verwendung einer Mondschale. Mondschalen gelten als besonders selten und kostbar. Man sagt, ihre Energie gehe in die Körper von Mutter und Kind über und sorge für ein gesundes und langes Leben. Wissenschaftlich belegen lässt sich diese spirituelle These, die dem schamanischen Glauben entspringt, natürlich nicht.

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Für eine Klangmeditation eignen sich unter anderem Herzschalen hervorragend. Grundsätzlich gilt bei der Auswahl einer Klangschale jedoch: Erlaubt ist, was gefällt. Wichtig ist, dass die Schwangere die Klänge der Klangschale durchweg als angenehm empfindet.

Die positiven Aspekte von Klangschalen in der Schwangerschaft

Welche Vorteile bietet eine Klangmassage in der Schwangerschaft denn nun konkret? Hier eine Zusammenfassung der vermuteten positiven Aspekte:

  • Es wird angenommen, dass Mutter und Kind durch die Schwingungen und das gemeinsame Entspannen eine enge Bindung aufbauen können. Die Mutter „horcht“ während der Klangschalenmassage in sich hinein, spürt ihr Kind ganz intensiv und kann in aller Ruhe Kontakt zu ihm aufnehmen.Klangschalen Schwangerschaft
  • Eine Klangmassage soll eine stresslindernde Wirkung auf die Mutter haben. Das soll dazu beitragen können, übliche Schwangerschaftsbeschwerden wie Müdigkeit oder Schlafstörungen zu lindern.
  • Das Kind nimmt die Klänge der Klangschalen ebenfalls wahr, da sie als Schwingungen über das Fruchtwasser übertragen werden. Die Klänge sowie die Entspanntheit der Mutter können dazu beitragen, das Baby zu beruhigen.
  • Auch nach der Schwangerschaft lassen die vertrauten Klänge der Klangschalen das Kind schnell zur Ruhe kommen. Das kann etwa beim Einschlafen hilfreich sein oder Kindern mit Anpassungsschwierigkeiten zugutekommen. Die Kinder verbinden die Klänge mit der Geborgenheit im Mutterleib und können besser entspannen. Klangschalenklänge werden daher auch als „Womb Sounds“ bezeichnet. Es gibt Forschungen, die sich diesem Effekt auf das Unterbewusstsein widmen. (4) Die Schwangerschaft mit Klang zu begleiten, kann sich also auch nach der Geburt positiv auswirken.

Klangschalen als „Lockmittel“

Manche Hebammen nutzen Klangschalen in der Schwangerschaft auch, um das Baby zum Drehen zu bewegen. Die optimale Position für eine Geburt ist die Schädellage (auch: Kopflage). Liegt ein Kind wenige Wochen vor dem errechneten Geburtstermin „falsch“, also in Beckenendlage (auch: Steißlage), Schräglage oder Querlage, kann versucht werden, mit Klangschalenklängen einen Anreiz zum Drehen zu schaffen. Eventuell begibt sich das Kind dann in die richtige Position, indem es dem Klang der Klangschale „folgt“. Diese Methode ist deutlich sanfter als eine sogenannte „Äußere Wendung“ und oftmals einen Versuch wert.

Kann eine Klangmassage während der Geburt durchgeführt werden?

Grundsätzlich ist eine Klang-Begleitung auch während der Geburt möglich, wenn es der Frau beim Entspannen hilft. Denn eine entspannte Mutter kann auch die Geburt entspannter erleben. Auch auf das Ungeborene können die Klänge beruhigend wirken. Wurde die Klangmassage bereits während der Schwangerschaft regelmäßig angewandt, sind dem Baby die Klänge vertraut und können dazu beitragen, dass es sich auch unter der Geburt und danach sicher und geborgen fühlt.

Da eine Klangmassage im Kreißsaal nicht immer zu verwirklichen ist, kann während der Geburt beispielsweise auch eine CD mit Klangschalenklängen abgespielt werden.

Klangschalen in der Schwangerschaft: Wann keine Schwangerschaftsmassage durchgeführt werden sollte

Klangschalen SchwangerschaftGynäkologen und Hebammen raten bei Massagen generell zur Vorsicht, wenn eine der folgenden Komplikationen in der Schwangerschaft vorliegt:

  • vorzeitige Wehentätigkeit
  • Plazenta praevia (die Plazenta befindet sich direkt am oder über dem Muttermund)
  • Zervixinsuffizienz (es besteht eine Schwäche des Muttermundes bzw. des Gebärmutterhalses).

In solchen Fällen sollte besser keine Klangmassage durchgeführt werden. (5) Wer dennoch nicht auf Klangschalen in der Schwangerschaft verzichten möchte, sollte individuell mit einem Arzt oder einer Hebamme besprechen, inwiefern statt einer Klangmassage eine Klangmeditation möglich ist. Denn auch die Klangmeditation gilt als wunderbare Entspannungstechnik.

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Quellenverzeichnis

  1. Frauenärzte im Netz: Kindliche und mütterliche Entwicklung in den Schwangerschaftsdritteln, https://www.frauenaerzte-im-netz.de/schwangerschaft-geburt/schwangerschaft/­schwangerschaftsdrittel/, abgerufen am 27.11.2023.
  2. Schmidt, Stephan und Kopf-Löchel, Ulrike (2014): Vena-cava-Kompressionssyndrom, in: CTG-Praxis, Stuttgart, Georg Thieme Verlag, 45f.
  3. Wiedemann, Mario (2019): Anwendung der Klangschalenmassagen bei Schwangeren und Babys, https://www.klangkoerper.online/_files/ugd/­2d3093_6dfa3d84af2543ecbeaefab17e3f64ef.­pdf, abgerufen am 27.11.2023.
  4. Schwartz, Fred J. (1999): Music Listening in the Neonatal Intensive Care Unit, Chapter in Applications of Music and Medicine, ed Cheryl Dileo, published by the American Music Therapy Association.
  5. Kessel, Sarah (2020): Massage in der Schwangerschaft, https://www.thermencheck.com/wellnessblog/­e-massage-in-der-schwangerschaft-1706/, abgerufen am 27.11.2023.

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