Sind Klangschalen gefährlich? Das musst du wissen!
Können Klangschalen gefährlich sein? Wir sind dieser Frage nachgegangen und werden die möglichen Risiken und Nebenwirkungen von Klangschalentherapien im Folgenden näher beleuchten.
Gefährlich oder nicht: wissenschaftliche Belege fehlen
Um es vorwegzunehmen: Inwiefern Klangschalen gefährlich sind oder nicht, lässt sich nicht zweifelsfrei klären. Es fehlt an Belegen – sowohl, was die tatsächliche Wirkung angeht, als auch im Hinblick auf die potenzielle Gefahr, die laut Kritikern bei der Anwendung von Klangschalen bestehen soll. Zwar gibt es einige Studien über die Effekte von Klangschalen, diese beziehen sich jedoch auf recht kleine Probandengruppen. Ihre Aussagekraft ist demnach begrenzt. Weder zur Wirksamkeit noch zu möglichen Risiken und Nebenwirkungen einer Klangschalentherapie existieren ausreichend fundierte Studien und Quellen, die herangezogen werden könnten.
Was bedeutet das nun für alle Klangschalen-Fans? Ist die Anwendung von Klangschalen gefährlich oder können Klangmassagen und Co. bedenkenlos weiter praktiziert werden?
Mögliche Nebenwirkungen von Klangschalen
Weitestgehender Konsens herrscht darüber, dass Klangschalen durch die Vibrationen, die sie auslösen, eine physische Wirkung auf den Körper haben können – positiv und negativ. Aber was können Klangschalen auslösen?
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Klangschalen gehören:
- Kopfschmerzen (besonders, wenn die Klangschalen in Kopfnähe platziert werden)
- Allergien (wenn die Klangschalen etwa aus Zink oder Nickel bestehen und bei Allergikern mit der Haut in Berührung kommen)
- Epileptische Anfälle (bei Epilepsie-Patienten). (1)
Eine Klangschalentherapie kann somit in der Tat unerwünschte, allerdings vorübergehende Nebenwirkungen mit sich bringen. Aber sind Klangschalen gefährlich, wenn keine Erkrankung oder Empfindlichkeit vorliegt? Birgt der Einsatz von Klangschalen Risiken? Können sie uns sogar langfristig schaden?
Klangschalen tendenziell ungefährlich
Auch wenn es an wissenschaftlichen Belegen mangelt, sind sich Experten aufgrund der derzeitigen Erkenntnisse weitestgehend einig, dass keine große Gefahr von Klangschalen ausgeht. Sie können Nebenwirkungen hervorrufen, gelten aber eher nicht als gefährlich. Allerdings wird immer wieder darauf verwiesen, dass noch umfassendere Studien durchgeführt werden sollten, um potenzielle Risiken zu erkennen bzw. auszuschließen.
Inwiefern Klangschalen einen negativen Effekt in Form von Nebenwirkungen haben könnten, hängt zudem von möglichen Vorerkrankungen der Praktizierenden sowie der generellen Verfassung ab. Epileptiker sollten beispielsweise besser von einer Klangschalentherapie absehen, Allergiker zumindest darauf achten, dass kein Hautkontakt besteht.
Auch das subjektive Empfinden spielt eine Rolle. Wer generell empfindlich auf Lautstärke und/oder Vibrationen reagiert, sollte auf eine Klangschalentherapie verzichten. Denn: Bei sensiblen Menschen ist beim Einsatz von Klangschalen das Risiko von Kopfschmerzen durchaus erhöht. Umgekehrt sollen Klangschalen aber auch einen positiven Effekt bei bereits bestehenden Kopfschmerzen oder Migräne haben können. Migräne-Patienten berichten davon, dass die Klangschalentherapie zur Linderung der Beschwerden beitragen konnte. Fundierte Belege fehlen jedoch auch hier.
Positive Effekte meist höher bewertet
Trotz fehlender wissenschaftlicher Studien wird der positive Nutzen von Klangschalen meist höher bewertet als mögliche Nebenwirkungen. So sollen Klangschalen Beschwerden wie Gelenk-, Muskel-, Magen- oder Kopfschmerzen verbessern können. Auch bei Lähmungen durch Schlaganfälle soll eine Klangschalentherapie hilfreich sein. Die Schwingungen und Vibrationen der Klangschalen sollen dazu beitragen können, dass Schlaganfall-Patienten wieder ein besseres Gespür für die betroffene Seite entwickeln. (2)
Viele Anwender der Klangschalentherapie sind sehr zufrieden und berichten von einem positiven Effekt. Wie so häufig bei alternativmedizinischen Praktiken spielt hier mangels wissenschaftlicher Daten vor allem das subjektive Empfinden eine große Rolle. Um von der Wirkung einer Klangschale zu profitieren, muss man sich darauf einlassen können. Oft hilft nur: ausprobieren und eine eigene Meinung bilden.
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Ausnahme: Schwangerschaft
Eine Ausnahme ist die Schwangerschaft. Um kein Risiko einzugehen, wird Schwangeren in den ersten drei bis vier Monaten der Schwangerschaft tatsächlich von einer Klangschalentherapie abgeraten. Es ist unklar, inwiefern der „Lärm“ der Klangschalen gefährlich für den Fötus sein könnte. Empirische Studien an Ungeborenen werden aus ethischen Gründen natürlich nicht durchgeführt. Obgleich die Gefahr auch in dieser ersten sensiblen Schwangerschaftsphase als gering eingeschätzt wird, lautet hier das Motto: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Nach dem vierten Monat sollen Klangschalen jedoch auch in der Schwangerschaft einen wohltuenden Effekt haben. Klangschalenmassagen werden inzwischen auch in vielen Hebammenpraxen angeboten. Schwangere sollten jedoch immer Rücksprache mit ihrem Frauenarzt oder ihrer Frauenärztin halten, bevor sie eine Klangtherapie ausprobieren.
In diesem Beitrag gibt es weitere Tipps zu Anwendungen von Klangschalen in der Schwangerschaft.
Woher kommen die Bedenken, dass Klangschalen gefährlich sein könnten?
In erster Linie ist die These, Klangschalen seien gefährlich, sicherlich der unzureichenden wissenschaftlichen Datenlage geschuldet. Kritiker der Klangschalentherapie bemängeln zudem, dass Anwender durch den sogenannten Placebo-Effekt das Gefühl haben könnten, die Klangschalentherapie wirke sich positiv auf etwaige gesundheitliche Leiden aus. (3) Die Gefahr dabei: Patienten könnten sich auf die Klangschalentherapie als einzige Behandlungsmethode verlassen und auf einen Arztbesuch verzichten. Dadurch könnte der Beginn einer notwendigen medizinischen Therapie unnötig hinausgezögert werden.
Diese Kritik ist nicht von der Hand zu weisen. Um dieses Szenario zu vermeiden, sollten Anwender darauf hingewiesen werden, dass bei ernsthaften medizinischen Leiden stets Rücksprache mit einem Facharzt gehalten werden sollte.
Die Klangschalentherapie sollte nur begleitend, nicht als einzige Behandlungsmethode zum Einsatz kommen.
Wichtig bei Klangschalen: Hörprobe machen und auf gute Qualität achten
Inwiefern Klangschalen gefährlich sind, wird somit rege diskutiert. Häufig wird hierbei vergessen, dass Klangschale nicht gleich Klangschale ist. Bei der Verarbeitung und im Klang gibt es große Unterschiede. Wichtig ist, dass der Klang eine angenehme Wirkung hat. Um sicherzustellen, dass dies gegeben ist, ist eine Hörprobe essenziell. Wer eine Klangschale kaufen und das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen minimieren möchte, sollte sich daher vorab selbst von Qualität und Klang überzeugen. Jeder hat hier ein anderes Empfinden. Es ist wichtig, in sich hineinzuspüren, die Klangschale zu „fühlen“ und auf die eigene Intuition zu hören.
Welche Klangschalen es gibt und wie man die ideale Klangschale findet, erklären wir in diesem Beitrag.
Hörproben von verschiedenen Klangschalen findest du im Massage-Expert Shop:
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Quellenverzeichnis
- Epilepsy Society, “Music and Epilepsy”, https://epilepsysociety.org.uk/music-and-epilepsy, abgerufen am 26.09.2023.
- Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe: Schwingend entspannen, https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/fuer-betroffene/therapie/therapieverfahren/therapie-mal-anders-klangmassagen, abgerufen am 26.09.2023.
- healthline, „Sind tibetische Klangschalen gefährlich?“, https://www.gesundlinie.com/health/dangers-of-singing-bowls, abgerufen am 26.09.2023.
- Maguire, Melissa Jane (2012): Music and epilepsy: A critical review. In: Epilepsia. Volume 53. Issue 6. p. 947-961, https://doi.org/10.1111/j.1528-1167.2012.03523.x, abgerufen am 26.09.2023.