Cupping

Sanfte Schröpfmassage zum Lösen von Verspannungen und Beschwerden

Cupping ist der englische Begriff für sanftes Schröpfen. Es ist einfacher in der Handhabung als die klassische Schröpftherapie und wird oft auch als modernes Schröpfen bezeichnet. Ziel beim Cupping ist das Lösen von Verspannungen und die Linderung von Schmerzen.Cupping zur Selbstanwendung

Klassisches Schröpfen vs. modernes Cupping: der Unterschied

Schröpfen ist eine jahrtausendealte Methode zur Linderung von Beschwerden. Es hat insbesondere in der Chinesischen Medizin eine lange Tradition. Cupping ist die vereinfachte und somit moderne Variante des Schröpfens. Beides funktioniert nach demselben Prinzip: Mithilfe von Unterdruck sollen die Faszien massiert, stimuliert und gelockert werden. Hierzu werden kleine Gefäße auf diejenigen Körperstellen angebracht, die Beschwerden verursachen.

Schröpftherapie
Klassisches Schröpfen mit Glasglocken

Der Unterschied: Während beim klassischen Schröpfen Gefäße aus Glas (Glasglocken) zum Einsatz kommen, werden beim Cupping Gefäße aus Silikon (Silikonglocken bzw. Silikoncups) verwendet. Die Glasglocken müssen erhitzt werden, damit der für die Therapie erforderliche Unterdruck entsteht und sie sich auf der Haut festsaugen. Zum Anbringen der Silikoncups wird keine Hitze benötigt. Der Unterdruck entsteht hier rein mechanisch durch das Zusammendrücken der Silikonglocken. (1)

Silikongefäße haben gegenüber solchen aus Glas außerdem den Vorteil, dass der Unterdruck reguliert werden kann. Je fester sie beim Anbringen zusammengedrückt werden, desto stärker der Druck. Cupping ist somit deutlich einfacher in der Handhabung als das klassische Schröpfen mit Glasglocken. Dadurch eignet es sich auch zur Selbstanwendung. (2)

Anwendung: So geht Cupping

Silikoncups gibt es in unterschiedlichen Größen und mit unterschiedlicher Saugwirkung. Kleinere Cups kommen für Gesicht, Hände, Füße oder Gelenke zum Einsatz. Größere eignen sich für den restlichen Körper.Cupping mit Silikongefäßen

Um die Silikoncups zu befestigen, müssen diese mit den Fingern zusammengedrückt und auf die Haut „gesetzt“ werden. Durch das Zusammendrücken entsteht ein Unterdruck. Dieser sorgt dafür, dass sich das Gefäß ansaugt und nicht verrutscht. Es können mehrere Cups nebeneinander aufgesetzt werden.

Der Anwender entscheidet selbst, wie lange die Cups an den jeweiligen Stellen verharren. Bereits nach wenigen Minuten soll eine Wirkung eintreten. Um die Wirkung zu erhöhen, kann es hilfreich sein, sich nach dem Anbringen der Cups vorsichtig zu bewegen. Das soll den Lymphfluss anregen. Die aufgesetzten Silikoncups können außerdem langsam über die Haut geschoben werden. Dadurch sollen die Faszien zusätzlich stimuliert werden.

Wirkungsweise des Cupping

Es wird angenommen, dass Cupping die Faszien lockert. Faszien sind Strukturen aus Bindegewebe, die den gesamten Körper wie ein riesiges, dreidimensionales Netzwerk umschließen. (1) Sie umhüllen mit ihrer bindegewebigen Struktur unter anderem Muskeln bzw. Muskelgruppen. (2) Normalerweise ist das Bindegewebe weich und elastisch. Es passt sich den Bewegungen des Körpers an. Durch falsche Belastung können die Faszien jedoch verkleben, verhärten oder sich verdrehen. Die Folge sind Verspannungen und Schmerzen.

Cupping mit Silikongefäßen

Der beim Cupping erzeugte Unterdruck kann dazu beitragen, die Faszien zu lockern und Verklebungen zu lösen. Cupping soll daher bei Schmerzen und Verspannungen zur punktuellen Behandlung hilfreich sein. Es kann außerdem der Entspannung dienen und einen wohltuenden Massageeffekt bieten, der das Gleichgewicht in Körper, Geist und Seele fördert. (1) Dem sanften Schröpfen werden somit von Anwendern die folgenden positiven Effekte zugeschrieben:

  • Linderung von Schmerzen
  • Anregung des Lymphflusses
  • Steigerung des Wohlbefindens
  • Lösen von Verspannungen und Verklebungen
  • Steigerung der Durchblutung und der Stoffwechselaktivität

Wichtig: Es gibt Studien, die die Wirkung von Cupping belegen sollen. Diese sind jedoch aufgrund ihrer Qualität umstritten. Aus Sicht der evidenzbasierten Medizin ist die Wirkweise demnach nicht zweifelsfrei belegt.

Kontraindikationen

Bei starken Schmerzen und/oder chronischen Erkrankungen sollte vor der Anwendung des sanften Schröpfens Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin gehalten werden. An offenen Wunden sollte auf Cupping verzichtet werden.

Auch bei Einnahme blutverdünnender Medikamente ist Vorsicht geboten. Das Risiko, dass durch den Unterdruck blaue Flecken entstehen, ist durch die Einnahme solcher Mittel erhöht.

Schwangere sollten vor der Anwendung ihren Arzt oder ihre Ärztin um Rat fragen und im Zweifel auf das Cupping verzichten.


Quellenverzeichnis

  1. Oellerich, Heike und Wessels, Miriam (2018): Cupping – Die neue Methode zum Lösen der Faszien, Gräfe und Unzer Verlag GmbH.
  2. Kiesling, Gabriele (2020): Schmerzfrei durch Cupping: Durch modernes Schröpfen die Faszien lösen – mit über 90 Übungen, riva Verlag.

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