Klanggeschichten für Kinder: Mit Klangschalen spielerisch die Entwicklung fördern

KlanggeschichtenKlanggeschichten für Kinder sind eine gute Möglichkeit, die Fantasie anzuregen und gleichzeitig die Sprach- und Merkfähigkeit zu fördern. Immer häufiger nutzen daher auch pädagogische Fachkräfte Klanggeschichten im Kindergarten, um wichtige Kompetenzen der Kinder zu schulen. Oft kommen dabei Klangschalen zum Einsatz. Aber was versteht man unter einer Klanggeschichte? Weshalb sind gerade Klangschalen dafür geeignet? Und wie macht man eine Klanggeschichte? Wir haben die Antworten.

Was sind Klanggeschichten?

Klanggeschichten werden, wie klassische Geschichten, vorgelesen. Das Besondere an einer Klanggeschichte ist jedoch, dass die Kinder in die Erzählung einbezogen werden. Sie erhalten vor Beginn der Klanggeschichte Instrumente und werden dazu aufgefordert, ihr Instrument an passenden Stellen zu spielen – immer dann, wenn bestimmte Personen oder Wörter in der Geschichte erwähnt werden. Es werden also nicht nur durch die gesprochenen Worte, sondern auch durch den Klang Geschichten erzählt. Dadurch werden die Klanggeschichten sehr lebendig. Die Kinder sind keine passiven Zuhörer, sondern nehmen direkt am Geschehen teil. Sie können die Klanggeschichte mit Instrumenten aktiv mitgestalten.

Was wird mit einer Klanggeschichte gefördert?

KlanggeschichtenKlanggeschichten können sich positiv auf die Konzentrations- und Sprachfähigkeit und somit auf die Entwicklung der Kinder auswirken. Die Kinder erweitern durch die Geschichten ihren Wortschatz und trainieren das Hörverstehen. Das Sprechen und Interagieren wird spielerisch gefördert. Obendrein erhalten die Kinder durch die Klanggeschichten ein rhythmisches Grundverständnis. Sie werden zum Musizieren und – je nach Geschichte – zum Tanzen und Singen angeregt.

Auch das Miteinander bei einer Klanggeschichte ist eine wichtige Erfahrung für die Kinder. Jedes Kind hat eine eigene Aufgabe, alle „arbeiten“ zusammen, um die Geschichte zu erzählen und zu einem spannenden Gruppenerlebnis zu machen. Die Interaktion bei solchen Gruppenprojekten fördert die Sozialkompetenz. (1) Es gibt also viele gute Gründe, warum Klanggeschichten im Kindergarten zum Einsatz kommen.

Das Besondere an Klanggeschichten mit Klangschalen

Klangschalenarbeit mit Kindern im KindergartenKlanggeschichten, die mit Klangschalen „vertont“ werden, bieten Kindern eine ganzheitliche Sinneserfahrung. Die Kinder hören den Klang der Klangschale nicht nur, sie fühlen ihn auch. Sie können die Vibrationen der Schale am eigenen Körper spüren, wenn sie die Schale beim Anschlagen in der Hand halten. Für Kinder mit Höreinschränkungen oder autistische Kinder kann das Spüren des Klangs eine wichtige Erfahrung sein. Klangschalen sind daher besonders in integrativen Kindergärten ein gern genutztes Instrument für Klanggeschichten.

Neben dieser Wahrnehmungserfahrung machen die Kinder durch das Spielen der Klangschale auch eine wichtige Lernerfahrung. Sie erleben, dass sich der Klang der Klangschale verändert. Je nachdem, wie intensiv sie gespielt, also wie fest sie angeschlagen wird, erzeugt sie unterschiedliche Klänge. Dies fördert die Experimentierfreude der Kinder. (2)

Welche Klangschalen sind für Klanggeschichten geeignet?

In pädagogischen Einrichtungen kommen häufig Bengali-Klangschalen zum Einsatz. Sie gelten als sehr robust und eignen sich daher besonders für Klangerfahrungen mit Kindern. Tibetische Klangschalen (auch: Tibetanische Klangschalen) sind ebenfalls beliebte Instrumente für Klanggeschichten.

Neben Klangschalen kommen weitere Instrumente zur Vertonung einer Klanggeschichte infrage. Auch die folgenden Rhythmik-Instrumente eignen sich hervorragend, um eine Klanggeschichte musikalisch zu untermalen:Zimbel Klanginstrument

  • Bongos
  • Triangel
  • Maracas
  • Tamburin
  • Fingerzimbeln
  • Klangstäbe (Claves)
  • Schellenstab oder Schellenkranz.

Es ist auch möglich, eine Klanggeschichte mit Alltagsgegenständen zu erzählen. Die Kinder können unter anderem mit Löffeln auf einen Topf schlagen oder einfach auf ihre Oberschenkel trommeln. Bei der Verwendung von Klangschalen ist die Sinneserfahrung allerdings intensiver als bei Alltagsgegenständen, Tamburin und Co.

Eine Klangschale bietet zudem den Vorteil, dass sie etwa auch mit Wasser oder Sand befüllt und der dadurch entstehende Effekt beobachtet werden kann. Die Wahrnehmungserfahrung geht hier in besonderem Maße mit einer Lernerfahrung einher.

Welche Geschichten eignen sich als Klanggeschichten?

Bei der pädagogischen Arbeit in Kindergärten und Grundschulen sind vor allem jahreszeitenbezogene Themen beliebt. Grundsätzlich eignen sich jedoch alle Geschichten – von Märchen und Fantasiegeschichten bis hin zu biblischen Themen. Klanggeschichten decken eine große thematische Bandbreite ab.

Beispiele für Klanggeschichten im Kindergarten:

  • Jahreszeiten-Klanggeschichten (etwa die Herbst-Klanggeschichte von Simone Ludwig)
  • Natur- und Tier-Klanggeschichten (z.B. Dschungel-Klanggeschichten, Bauernhof-Klanggeschichten)
  • Biblische Klanggeschichten (z.B. die Schöpfung oder andere Geschichten aus der Bibel als Klanggeschichte)
  • Märchen und Sagen (etwa die Bremer Stadtmusikanten als Klanggeschichte)
  • Saisonale Klanggeschichten (z.B. Klanggeschichten zu St. Martin, Advent-Klanggeschichten oder Klanggeschichten zum Erntedankfest).

Auch eigene Geschichten können erfunden und mit den Klängen der Klangschalen unterlegt werden. Bei Klanggeschichten sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Wie macht man eine Klanggeschichte?

KlanggeschichtenKlanggeschichten sollten wiederkehrende Personen, Tiere, Wörter oder Ereignisse enthalten, die als „Schlagworte“ dienen. Den Schlagworten wird jeweils ein Klang zugeordnet. Später wird dieser Klang immer dann erklingen, wenn die Person, das Tier, das Wort etc. in der Klanggeschichte Erwähnung finden. Je nach Gruppengröße kann jedes Kind ein eigenes Schlagwort vertonen oder mehrere Kinder sind dem gleichen Schlagwort zugeordnet.

Die Geschichten sollten nicht zu lang sein. Kinder verfügen über eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne. (3) Diese Tatsache sollte bei einer Klanggeschichte berücksichtigt werden. In der Praxis haben sich Klanggeschichten mit einer Länge von ein bis zwei DIN A4 Seiten bewährt.

Viele pädagogische Fachkräfte denken sich eigene Geschichten aus oder sie ermuntern die Kinder dazu, selbst Geschichten zu erfinden und vorzutragen. Das Erfinden einer Klanggeschichte regt die Fantasie der Kinder an und das Vortragen vor den anderen Kindern stärkt das Selbstbewusstsein. Klanggeschichten fördern außerdem die soziale Kompetenz. Die Kinder hören einander zu und tauschen sich aus.

Alternativ kann auch auf Klanggeschichten zum Ausdrucken zurückgegriffen werden. Einige Kindergartenportale stellen diese frei zur Verfügung. Darüber hinaus sind verschiedene Bücher im Handel erhältlich, die wunderbare Klanggeschichten enthalten.

Fazit: Klanggeschichten für Kinder bringen Spaß und fördern die Entwicklung

Klanggeschichten für Kinder sind eine tolle Möglichkeit, spielerisch wichtige Kompetenzen zu fördern. Klangschalen können den Wahrnehmungs- und Lerneffekt einer Klanggeschichte verstärken, denn bei Klangschalen ist der Klang hör- und spürbar. Aber auch andere Instrumente können eine Klanggeschichte für Kinder zu einem wunderbaren Erlebnis machen. Mit Spaß lernen – besser geht es doch eigentlich nicht!

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Quellenverzeichnis

  1. PRO Kita Portal: Soziale Kompetenz bei Kindern entwickeln und fördern, https://www.prokita-portal.de/bildungsbereiche-entwicklungsziele-kita/soziale-kompetenz-kita/, abgerufen am 10.11.2023.
  2. Beha, Katrin: Erfahrungsbericht aus einem KliK-Klang-Kindergarten, https://www.dieweltdesklangs.de/bericht-ueber-die-arbeit-im-klangkindergarten/, abgerufen am 10.11.2023.
  3. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik: Konzentrationsspanne, https://lexikon.stangl.eu/6553/konzentrationsspanne, abgerufen am 10.11.2023.

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