Hot Stones erwärmen – so geht’s sowohl professionell als auch mit Hausmitteln
Du möchtest Hot Stones erwärmen und bist unsicher, welche Temperatur die richtige ist und womit du die Steine am besten erhitzen kannst? Wir erklären dir, von welchen Faktoren die ideale Temperatur der Hot Stone Massagesteine abhängt und welche Möglichkeiten du beim Erwärmen hast.
Welche Faktoren über die richtige Temperatur entscheiden
Die ideale Temperatur der Hot Stone Massagesteine hängt von folgenden Faktoren ab:
- dem generellen Wärmeempfinden der Person
- der Körperregion, die mit den Hot Stones massiert werden soll
- der Berührungsintensität bzw. der Verweildauer an einer Körperstelle (d.h.: Wie lange verbleiben die Steine an einer Stelle? Wie intensiv berühren sie den Körper?)
- der Hauttemperatur der Massageregion bzw. wie lange schon dort massiert wurde.
Diese Faktoren sollten bei jeder Hot Stones Anwendung beachtet werden. Wir erklären dir, was das im Einzelnen bedeutet.
1. Das generelle Wärmeempfinden
Wir Menschen haben ein unterschiedliches Wärmeempfinden. Welche Temperatur wir als wohltuend empfinden, hängt vor allem von den Eigenschaften des Hautfettgewebes ab. Kräftigere Menschen vertragen mehr Wärme, Frauen oft weniger. (1) Es ist sinnvoll, den Massagegast vorab zu fragen, welche Temperatur ihm angenehmer ist: heiß oder lieber kälter.
2. Die Körperregion
Körperstellen mit weniger Hautfettgewebe, zum Beispiel die Region der Pulsadern oder die Fußknöchel, sind sehr empfindlich. Körperregionen wie Rücken und Schultern hingegen vertragen relativ viel Wärme. Die zu behandelnde Körperregion ist demnach ausschlaggebend für die Temperatur, auf die du die Hot Stones erwärmen solltest.
3. Berührungsintensität und Verweildauer
Bei Massagen mit einer hohen Berührungsintensität und einer langen Verweildauer sollten weniger heiße Massagesteine verwendet werden. Von einer hohen Berührungsintensität spricht man, wenn die Steine mit starkem Druck über den Körper geführt werden. Eine lange Verweildauer liegt vor, wenn die Steine nur langsam oder gar nicht bewegt werden. In beiden Fällen solltest du beim Hot Stones Erwärmen eine niedrigere Temperatur wählen.
4. Hauttemperatur und Massagedauer
Körperbereiche, die bereits eine höhere Temperatur haben, können mit mehr Wärme bedacht werden. Falls der Massagegast eine höhere Temperatur wünscht oder diese für die Behandlung erforderlich ist, kannst du die Haut schrittweise an die Hitze gewöhnen und Stück für Stück langsam mit den Hot Stones erwärmen (dazu gleich mehr).
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Wichtig: Hot Stones niemals auf über 60 °C erwärmen
Oft liest man im Internet fälschlicherweise, dass Hot Stones eine Temperatur von 70 oder sogar 80 °C haben sollten. Diese Angaben sind schlichtweg falsch. Hot Stones sollten niemals auf über 60 °C erwärmt werden. Bereits ab Temperaturen von 45 °C können Hautzellen geschädigt werden – je nachdem, wie lange die Haut dieser Temperatur ausgesetzt war. (2)
Bei über 70 °C sind Verbrennungen vorprogrammiert. Denn ab 70 °C kann bereits nach weniger als einer Sekunde das Gewebe geschädigt werden. (3)
Verbrennungen durch Selbsttest vermeiden
Bei einem Selbsttest kannst du ausprobieren, wie heiß Hot Stones bereits bei niedrigeren Temperaturen werden. Erwärme die Hot Stones auf maximal 60 °C und teste sie an verschiedenen Zonen deines Körpers. Du wirst schnell merken, dass 60 °C auch schon bei kurzen Berührungen extrem heiß sind.
Auch bei der Hot Stone Massage einer anderen Person solltest du die Hot Stones erwärmen und dann deren Temperatur zunächst an dir selbst testen! Durch diese Vorgehensweise kannst du das Risiko einer Verbrennung sehr stark verringern – dein Massagegast wird es dir danken.
Hot Stones vorsichtig entnehmen und Temperatur ausgiebig testen
Für den Selbsttest musst du die Hot Stones natürlich zunächst aus der von dir verwendeten Wärmequelle entnehmen. Am besten funktioniert dies mit einer Hebekelle, denn 60 °C können, wie bereits erwähnt, sehr schmerzhaft sein! Lasse die Steine anschließend z.B. auf einem Handtuch abtropfen und reibe sie kurz trocken. Durch das Handtuch hindurch gewinnst du einen ersten Eindruck von der Temperatur der Steine.
Erfühle die Temperatur der Steine anschließend vorsichtig mit der Fingerspitze. Lässt sich der Hot Stone ohne Schmerzen vollständig in der eigenen Hand einschließen, sollte die Temperatur für den Massagegast in Ordnung sein. Vorsicht ist aber dennoch geboten, insbesondere am Anfang der Hot Stone Massage und bei empfindlichen Körperstellen. Ähnlich wie bei einer Kräuterstempelmassage kannst du die Massagesteine zunächst nur punktiert über den Körper führen und allmählich zu mehr streichenden Bewegungen übergehen oder die Hot Stones auflegen beziehungsweise unterlegen.
Tipp: Temperatur schrittweise steigern
Damit die Hot Stones nicht zu heiß werden, fängst du am besten mit geringen Temperaturen an und steigerst diese langsam – insbesondere dann, wenn du deinen Massagegast noch nicht kennst und wenig Erfahrung mit der Hot Stone Massage hast. Frage deinen Massagegast lieber einmal zu viel als zu wenig, ob die Hot Stones die richtige Temperatur haben.
Das Hot Stones Erwärmen dauert in der Regel recht lange. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und die Temperatur dennoch Stück für Stück steigern zu können, solltest du wie folgt vorgehen:
- Alle Hot Stones erwärmen – gleichzeitig auf die maximale Temperatur
- Hot Stones für die Massage (zumeist paarweise) jeweils im Abstand von ein bis zwei Minuten zur Seite legen, sodass diese unterschiedlich lange abkühlen
- Die Massage mit jenen Hot Stones beginnen, die am längsten abgekühlt sind
Zu Hause Hot Stones erwärmen – 3 praktische Möglichkeiten
Für die private Partnermassage zu Hause kannst du deine Hot Stones auf der Herdplatte in einem Topf („Kochtopf“), im Backofen oder durch Aufgießen von heißem Wasser erwärmen. Wir erklären dir, wie diese Methoden genau funktionieren und gehen auf die jeweiligen Vor- und Nachteile ein.
1. Hot Stones erwärmen – mit einem Kochtopf auf der Herdplatte
Wähle einen Kochtopf aus, der genügend Übersicht und Platz bietet. Du solltest die Hot Stones darin leicht finden und ohne großes Sortieren entnehmen können. Erwärme das Wasser zunächst auf ca. 60 bis 70 °C und stelle dann den Herd auf die niedrigste Stufe. Erst dann legst du die Hot Stones vorsichtig (am besten mit einer Hebekelle) in den Topf.
Wichtig: Tausche die Position der Hot Stones im Topf vor der Verwendung einmal durch. Prüfe die Temperatur zudem mit einem Thermometer! Denn gerade die Massagesteine auf dem Boden des Topfes könnten durch die unmittelbare Nähe zur Herdplatte deutlich zu heiß sein.
Vorteile
- Geringe Kosten, es ist lediglich ein Thermometer notwendig
- Kochtopf lässt sich im Massagebereich platzieren und sorgt für einen reibungslosen Ablauf
Nachteile
- In der Regel wenig Platz und damit wenig Übersicht, da die Grundfläche von Kochtöpfen klein ist
- Genaue Temperaturregelung nicht möglich
- Die heiße Herdplatte führt schnell zu hohen Temperaturen, insbesondere bei den unten liegenden Hot Stones
- Die Temperatur der Hot Stones im Kochtopf wird stetig geringer, wenn dieser vom Herd genommen und im Massagebereich platziert wird. Alternativ entstehen größere Massagepausen, wenn Massagesteine vom entfernten Küchenbereich nachgeholt werden
Tipp: Ein kleines Tuch auf dem Boden des Topfes verhindert Klappergeräusche und sorgt dafür, dass die unteren Massagesteine nicht so heiß werden. Dennoch sollten die Steine vor der Verwendung einmal durchgetauscht und die Temperatur getestet werden.
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2. Hot Stones erwärmen – im Backofen
Lege die Hot Stone Massagesteine auf ein Backblech und stelle den Ofen auf etwa 70 °C ein. Die Erwärmung wird ca. 30 bis 45 Minuten dauern.
Vorteile
- Keine Anschaffungskosten
- Viel Übersicht für die Auswahl der richtigen Hot Stones
Nachteile
- Durch den räumlichen Abstand zwischen Backofen und Massageliege wird es zu Pausen im Ablauf der Hot Stones Massage kommen, die zu Lasten der Entspannung gehen. Auf dem Backblech würden die Hot Stones recht schnell auskühlen.
- Relativ hoher Energieverbrauch (absolute Kosten aber dennoch gering)
3. Hot Stones erwärmen – aufgießen von heißem Wasser
Auch bei dieser Methode benötigst du einen großen Kochtopf, damit die Hot Stones übersichtlich platziert und einfach entnommen werden können. Erwärme das Wasser zunächst separat auf ca. 70 bis 80 °C und gieße es anschließend über die Hot Stones. Die Massagesteine müssen vollständig bedeckt sein. Nach ca. 10 Minuten kannst du mit der Hot Stone Massage beginnen. Wichtig: Überprüfe auch hier vor der Anwendung unbedingt die Temperatur mit einem Thermometer!
Vorteile
- Geringe Kosten, es ist lediglich ein Thermometer notwendig
- Es ist kein Herd nötig, der Kochtopf wird im Massagebereich platziert und sorgt so für einen reibungslosen Massageablauf
Nachteile
- Genaue Temperaturregelung nicht möglich
- Durch die kurze Erwärmungsphase werden große Steine nicht vollständig durchwärmt und erkalten schneller
- Die Temperatur der Hot Stones im Kochtopf wird stetig geringer.
Professionell Hot Stones erwärmen – Das solltest du wissen!
Ein professionelles Hot Stone Wärmegerät lässt sich durch die Stromversorgung per Kabel direkt im Massagebereich platzieren. Dadurch werden unnötige Pausen verhindert. Das ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil auch bei gelegentlichen Massage zu Hause. Die Hot Stones können mit einem geeigneten Hot Stone Erwärmer nicht nur erhitzt sondern auch stets auf der optimalen Temperatur warm gehalten werden. So ist der Austausch lauwarmer Massagesteine jederzeit möglich.
Alternativ zu einem professionellen Wärmegerät kannst du zum Hot Stones Erwärmen auch auf Wärmegeräte aus dem Küchenbereich zurückgreifen. Wir stellen dir deine Möglichkeiten im Einzelnen vor.
HOT STONE WÄRMEGERÄTE | MASSAGE-EXPERT SHOP
Hot Stone Wärmegeräte aus dem Küchenbereich
Hot Stone Wärmegerät haben ihren Ursprung oft im Küchenbereich. Es werden also Erwärmer für die Hot Stone Massage verwendet, die eigentlich zum Erwärmen von Suppen und Speisen gedacht sind. Funktionell sind diese Geräte sehr ähnlich, denn es geht um eine gleichmäßige, schonende Erwärmung.
Der große Vorteil dieser Küchengeräte ist, dass sie in großer Stückzahl hergestellt werden und dadurch natürlich günstiger sind als Hot Stone Wärmegeräte, die eigens für die Hot Stone Massage konzipiert, designed und hergestellt wurden.
Ein weißes Tuch auf dem Boden des Wärmegerätes dämmt die Geräusche beim Zurücklegen der Steine und hilft, diese besser voneinander unterscheiden zu können. Mehr Tipps zur richtigen Erwärmung der Hot Stones finden Sie auf den DVD Anleitungen zur Hot Stone Massage von MASSAGE-EXPERT.
Hot Stones erwärmen mit einem Wärmegerät von Bartscher
Im folgenden Video siehst du, wie mit einem Wärmegerät von Bartscher (eigentlich ein sogenannter „slow cooker“ für Speisen) recht einfach Hot Stones erwärmen kannst. Der Ablauf ist allgemeingültig, also auch bei allen anderen Hot Stone Erwärmern gleich.
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Speziell entwickelte Hot Stone Wärmegeräte
Aufgrund der großen Beliebtheit der Hot Stone Massage wurden inzwischen einige Hot Stone Wärmegeräte auf den Markt gebracht, die spezielle für die Hot Stone Massage entwickelt wurden. Die Entwicklung der Gerät findet nach unserem Wissen in Europa statt und die Herstellung in Asien. So ist es zum Beispiel bei Wärmegeräten von MASSAGE-EXPERT oder CALDERA. Je nach Stückzahl, Aufwand bei Konzeption und Entwicklung sowie Qualität weichen die Preise stark voneinander ab.
Für die mobile Massage wurde Ende 2011 eine Hot Stone Wärmetasche von VULSINI auf den Markt gebracht. Die Tasche eignet sich für ca. 50 Hot Stones und lässt sich sogar im Auto betreiben. So können Hot Stone Massagen beim Klienten ohne größere Verzögerungen begonnen werden, was kostbare Arbeitszeit spart.
Wäge genau ab, welche Eigenschaften (Qualität, Größe, Material etc.) und Funktionen (automatische Temperatursteuerung, Kontrolleuchten etc.) bei einem Hot Stone Wärmegerät für dich selbst wichtig sind oder ob es nicht doch ohne geht.
Solltest du den Kauf eines Wärmegerätes planen, empfehlen wir dir für weitere Informationen die Seite Übersicht Hot Stone Wärmegeräte.
Quellenverzeichnis
- Forschung & Lehre: Wie sich der Körper an Kälte anpasst, https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/wie-sich-der-koerper-an-kaelte-anpasst-5084, abgerufen am 16.02.2024.
- Universitätsspital Zürich: Verbrennungen, https://www.usz.ch/krankheit/verbrennungen-verbruehungen/, abgerufen am 16.02.2024.
- Allianz Gesundheitswelt: Verbrennungen versorgen, https://gesundheitswelt.allianz.de/krankheit-praevention/haut-und-sonne/hautverbrennungen.html, abgerufen am 16.02.2024.