Raffiniertes Massageöl: durch Extraktion und Raffination hergestelltes Öl zur Massage
Raffiniertes Massageöl ist ein pflanzliches Öl, das durch Extraktion und Raffination hergestellt wurde und zur Massage eingesetzt wird. (1) Bei der Herstellung werden Temperaturen von bis zu 250 °C erreicht. Durch das Bleichen und die Desodorierung wird raffiniertes Massageöl farb-, geruch- und geschmacklos.
In den Leitsätzen für Speisefette und Speiseöle wird definiert: „Raffinierte Speisefette und -öle sind entschleimt, entsäuert und desodoriert. Sie können gebleicht und / oder fraktioniert (winterisiert) sein. Als teilraffiniert werden Speisefette und -öle bezeichnet, die nur einzelnen der genannten Verarbeitungsschritten unterzogen wurden (z. B. entschleimt). Angaben, die zu einer Verwechslung mit kaltgepressten Ölen führen können, werden nicht verwendet.“ (2)
Herstellung von raffiniertem Massageöl
Zur Herstellung von raffiniertem Massageöl wird das Saatgut zunächst gereinigt. Die weitere Verarbeitung erfolgt in den Verfahren Extraktion und Raffination, die im Folgenden kurz beschrieben werden.
Extraktion
Bei der Extraktion wird das Saatgut durch Riffelwalzwerk und Quetschwalzwerk zerkleinert. Durch eine Dämpfung der Rohstoffe in einer sogenannten Wärmepfanne werden die Fettzellen zum Platzen gebracht – das Eiweiß gerinnt, das Öl wird fließfähiger und die Ausbeute höher.
Die eigentliche Extraktion erfolgt durch Zusetzen eines Lösungsmittels, z. B. Hexan. Dieses löst das Öl durch eine chemische Reaktion aus dem Rohstoff heraus. Die festen Bestandteile werden aus der so entstandenen Miscella getrennt und das Lösungsmittel anschließend durch Destillation wieder separiert.
Das Endprodukt der Extraktion ist das Rohöl, eine dunkle, schlecht riechende Flüssigkeit, die nicht als Massageöl verwendet werden kann.
Raffination
Bei der Raffination wird das Rohöl in mehrere Schritten weiter berarbeitet.
Bei der sogenannten Entschleimung werden die natürlichen Fettbegleitstoffe entzogen. Das auf diese Weise geklärte Rohöl wird anschließend entsäuert – die freien Fettsäuren verseift und gefiltert. Dabei werden auch Schwermetalle entfernt. Das anschließende Bleichen entfernt unerwünschte Farbstoffe.
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Der letzte Schritt der Raffination ist die Desodorierung. Bei Temperaturen von bis zu 250 °C werden dem Öl durch eine Wasserdampf-Destillation unerwünschte Geruchs- und Geschmacksstoffe entzogen.
Eigenschaften von raffiniertem Massageöl
Im Rahmen der Raffination werden dem Öl diverse arteigene Eigenschaften wie Geruch, Geschmack und Farbe entzogen – ebenso Peroxide, Umweltgifte (Pestizide, Fungizide und Herbizide) und Schwermetalle, die eine niedrigere Qualität anzeigen könnten. Es entsteht ein Öl mit einer geringen eigenen Identität.
Durch die hohen Temperaturen und die unterschiedlichen (unkontrollierbaren) chemischen Reaktionen werden auch andere Bestandteile des Öls vernichtet oder transformiert – insbesondere während der hohen Temperaturen der Desodorierung. Diese wirken qualitätsmindernd. So können sich chemische Substanzen oder veränderte Fettsäuren bilden, die eine andere Wirkungsweise in unserem Körper haben. Außerdem hat raffiniertes Massageöl keine fettlöslichen Vitamine und keine wertvollen Fettbegleitstoffe auf.
Da bei der Massage nur sehr wenige Ölbestandteile über die Haut aufgenommen werden, beziehen sich die oben genannte Punkte mehr auf Pflanzenöle zur Ernährung.
Quellenverzeichnis
- Massage-Expert Portal, Lexikon: Herstellung von Massageöl, abgerufen am 29.05.2012.
- Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Leitsätze für Speisefette und Speiseöle, abgerufen am 30.05.2012.