Effleurage: streichende Massagetechnik der klassischen Massage
Die Effleurage ist eine Massagetechnik bzw. ein Massagegriff der klassischen Massage. Der Begriff kommt aus dem Französischen (effleurer) und bedeutet so viel wie flüchtig berühren, wird häufig mit Streichung übersetzt. Die Effleurage ist der behutsamste Massagegriff der (klassischen) Massage. Es werden vor allem flächige Körperteile, insbesondere die Handflächen zur Ausführung der Streichungen eingesetzt.
Die Effleurage kommt häufig zum Anfang der Massage zum Einsatz, um das Massageöl oder die Massagecreme zu verteilen. Ihre entspannende Wirkung wird bei Wellnessmassagen genutzt.
Durchführung der Effleurage
Die Effleurage ist eine sehr sanfte und vorsichtige Massagetechnik mit sehr wenig Massagedruck. Tiefere Körperregionen, Muskeln und Sehnen werden dadurch kaum beeinflusst. Zur Massage werden daher vor allem weiche Körperteile wie die Handflächen und die Fingerkuppen verwendet. Die hohe Sensibilität der Fingerkuppen wird dazu genutzt, den Massagedruck auf die jeweilige Körperregion zu steuern. So werden sensible Regionen wie z. B. die Rippen besonders vorsichtig massiert bzw. ausgestrichen.
Um die sanften Streichungen zu unterstützen verwenden Masseure relativ viel Massageöl bzw. Massagecreme.
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Bei der Effleurage wird hauptsächlich in Längsrichtung (zum Herzen hin) gestrichen. Zur Auflockerung bzw. für eine größere Abwechslung werden Querrichtungen und kreisende Bewegungen eingestreut.
Anwendungsbereiche der Effleurage
Anders als bei anderen Massagegriffen (z. B. Petrissage) geht es bei der Streichung nicht hauptsächlich darum, muskuläre Verspannungen zu lösen. Ziel der Effleurage ist vielmehr eine angenehme Berührung, die das Wohlbefinden des Massierten steigern soll. Die Streichung ist demnach der entspannendste Handgriff der (klassischen) Massage. Sie wird daher immer bei der Wellness-Massage eingesetzt bzw. ist sogar teilweise die wesentliche Massagetechnik (z. B. bei der Hot Stone Massage und Kräuterstempelmassage)
Üblicherweise wird die Effleurage zur Erwärmung, Beruhigung oder auch Entstauung des Gewebes verwendet. Diese Eigenschaften hängen von der Massageintensität ab. (1)
Am Anfang einer Massage eignen sich die sanften Berührungen der Effleurage dazu, den Massagegast an die Hände des Masseurs zu gewöhnen bzw. Vertrauen aufzubauen.
Die Effleurage eignet sich als flächige Massagetechnik dazu, Massageöl und Massagecreme auf dem Körper zu verteilen – nicht nur zum Anfang sondern auch im weiteren Verlauf der Massage.
Während der Massage dienen die vorsichtigen Streichungen als Erholungspause zwischen stärkeren Griffen wie dem Kneten.
Am Ende der Massage dient die Effleurage der allgemeinen Entspannung, dem Ausklingen der Anwendung.
Quellenverzeichnis
- Muschinsky, Bernd (1984): Massagelehre in Theorie und Praxis, 1. Aufl., Stuttgart, Gustav Fischer Verlag, S. 34ff.