Arganöl: Hochwertiges Öl der Arganfrucht

Arganöl
Argan-Nüsse für Arganöl

Arganöl ist eine wasserunlösliche Substanz aus den Kernen der Arganfrüchte. Diese stammen vom Arganbaum ab und werden durch Handauflese und Pressung zu Öl verarbeitet. Arganöl kann in Kosmetik und Küche verwendet werden.

Aufgrund seiner geringen Ausbeute und dem begrenzten Anbaugebiet in Marokko ist Arganöl sehr teuer. Daher wird es oft mit anderen Ölen verfälscht. Dies führt zu einem allgemeinen Qualitätsproblem.

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Für die Verwendung stehen natürlich gepresstes oder geröstetes Arganöl zur Verfügung. Das ungeröstete Öl wird für äußerliche Anwendungen wie Massagen oder in Kosmetikprodukten bevorzugt. Das geröstete Öl zeichnet sich durch sein intensiveres Aroma als Speiseöl aus.

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Die ausgewogene Zusammensetzung des Arganöls macht es zu einem hilfreichen Öl bei trockener Haut oder Störungen der Barriereschutzfunktion der Haut. (1)

Eigenschaften

Ätherisches Öl
Ätherisches Öl aus Lavendel

Das frisch gepresste Arganöl ist ein oranges bis rötliches Öl, welches nach der Filterung jedoch hell und gelblich erscheint. Es weist einen arteigenen und dezenten Duft auf. Dieser kann je nach Herstellung stärker ausgeprägt sein und ist häufig gewöhnungsbedürftig.

Das Pflanzenöl lässt sich wie die meisten Öle gut mit anderen Pflanzenölen mischen oder mit ätherischen Ölen (wie z. B. Lavendelöl) beduften.

Durch seinen natürlichen Gehalt an Tocopherol ist es oxidativ recht stabil und nicht von schnellem Qualitätsverlust betroffen.

Qualitätsprobleme

Da Arganöl sehr aufwendig und kostspielig in der Herstellung ist, wird es häufig mit anderen Ölen verschnitten. Dieser meist unerwähnte Qualitätsmangel ist nur schwer nachzuweisen. Veränderte Werte der Fettsäurezusammensetzung können auf verfälschtes Arganöl hinweisen.

Bekannt sind Beimengungen von Mandelöl oder Sonnenblumenöl. Gerade in Marokko werden Arganöle nicht selten verschnitten, um beispielsweise die Haltbarkeit zu erhöhen.

Endverbraucher können sich bei der Ölwahl nach der EG-Verordnung orientieren. Dennoch bleibt die Qualitätsfrage ein bisher undurchsichtiges Thema.

Wirkung

Arganöl unterscheidet sich vor allem in seiner Fettsäurezusammensetzung von anderen Ölen. Für seine Wirksamkeit sind sowohl Ölsäure, Palmitinsäure und Linolsäure als auch einige seltene Phytosterole verantwortlich.

Seine Zusammensetzung kann vor allem bei trockenen Hautzuständen Linderung verschaffen. Doch auch reife Haut, der es häufig an Feuchtigkeit fehlt, kann von Arganöl profitieren. (1)

Bei krankhaften Hautzuständen wie auch Akne oder Allergien kann das Öl ebenfalls helfen. (1)

Verwendung

Massageöl als Gleitmittel
Massageöl dient vor allem als Gleitmittel bei der Massage. Es macht eine flüssige, entspannende Massagebewegung erst möglich.

Arganöl wird vor allem im Kosmetikbereich, bei Massagen oder als exklusives Speiseöl verwendet. Aufgrund seines Preises wird es für gewöhnlich nur sparsam eingesetzt oder Produkten als spezieller Wirkstoff beigemengt.

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Für die Hautpflege wird bevorzugt natives (natürlich gepresstes) Öl verwendet. Das geröstete Arganöl ist nicht nur geruchsintensiver, sondern meist auch etwas ärmer an Inhaltsstoffen.

Massageöl

Arganöl ist ein gutes Massageöl für Menschen mit trockener oder irritierter Haut. Um seinen teilweise speziellen Duft zu unterdrücken, kann es auch mit ätherischen Ölen kombiniert werden. Bei Menschen mit Hautproblemen kann es zudem für die Gesichtsmassage verwendet werden.

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Kosmetiköl

In der Kosmetikindustrie ist Arganöl ein beliebter Zusatz in diversen Pflegeartikeln oder Make-Up. So kann das Öl in Cremes oder Lotionen für reife Haut enthalten sein. In Produkten wie Seife, Nagellackentferner oder Shampoo kann es die Haut zusätzlich vor dem Austrocknen schützen.

Speiseöl

Das geröstete Öl der Argankerne hat ein leicht nussiges Aroma und eignet sich daher gut in der Küche. Es kann für kalte wie auch warme Speisen verwendet werden. So passt Arganöl gut zu Salaten oder Gemüsegerichten.

Pflanze

Arganbäume in Marokko
Arganbäume im trockenen Klima Marokkos

Arganöl stammt von den Früchten des Arganbaums ab, der mit botanischem Namen Argania spinosa heißt. Er gehört zur Familie der Sapotengewächse.

Der Arganbaum kann bis zu 10 Meter hoch werden und eine sehr breite und grüne Baumkrone ausbilden. Seine bis zu 30 Meter tiefen Wurzeln schützen ihn vor dem Austrocknen und geben Stabilität.

Die Pflanze bildet ovale gelblich Früchte aus, in deren brauner Nuss ein mandelartiger Kern wächst. Aus den Kernen wird das Arganöl gewonnen.

Der Arganbaum wächst im trockenen Klima Südwest-Marokkos in Souss-Massa-Draâ. Heute stammt das Arganöl fast ausschließlich von den Argankernen aus diesem Gebiet. So wurde der Standort 1998 zum Biosphären-Reservat erklärt.

Herstellung

Arganbaum
Eine Ziege klettert in einem Arganbaum

Die Herstellung des Öls der Argankerne ist sehr aufwändig und mit Handarbeit verbunden. Da die Bäume gewissen Schutz genießen, dürfen sie nicht gefällt oder geschüttelt werden. So werden die Nüsse von Hand aufgelesen.

Zudem ist bekannt, dass auch Nüsse, die von dort weidenden Ziegen nicht verdauut werden konnten, aufgelesen werden. Einige Arganöl-Anbieter offerieren daher Öle aus reiner Fruchtsammlung an.

Die traditionelle Herstellung erfolgt meist ebenfalls von Hand durch die ansässigen Berber. Dabei werden die Kerne zunächst geröstet und dann zu einem Wasserbrei verarbeitet, um das Öl abschöpfen zu können. Aus 100 kg Früchten wird dabei nur 1 Liter Arganöl gewonnen.

Einige Kooperativen bieten zudem die Gewinnung mit Ölpressen und Edelstahlfiltern an. Diese Gewinnung ist hygienischer und ohne Restwasserrückstände. Neben dieser schonenden Kaltpressung gibt es auch industriell hergestelltes Arganöl unter Wärmeanwendung.


Quellenverzeichnis

  1. Käser, Heike (2011): Naturkosmetische Rohstoffe, 2. Aufl., Linz, Freya, S. 32ff.
MH

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