Abhyangamassage: Warme Ölmassage aus dem Ayurveda
Die Abhyangamassage ist eine Ganzkörperanwendung aus dem Ayurveda mit erwärmtem Öl. Charakteristisch sind beruhigende Streichungen mit Beachtung der Gelenke. Diese Ayurvedamassage wird auch kurz Abhyanga genannt und bedeutet soviel wie „Einölung“.
Die Abhyangamassage gehört zu den ayurvedischen Massagen und hat ihren Ursprung somit in Indien und Sri Lanka. Dort ist der Ayurveda vor etwa 5.000 Jahren entstanden. Die Abhyangamassage selbst wurde erstmals in einer Sanskritschrift aus dem 6. Jahrhundert erwähnt. (1)
Die Abhyanga ist im Gegensatz zu anderen Ayurvedamassagen die bekannteste und vor allem als Wellness-Massage beliebt. In ihrem Ursprungsland dient die Abhyanga allerdings nicht nur dem Wellnesscharakter, sondern auch therapeutischen Zwecken. (2)
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Ihre Wirkung kann sehr vielfältig sein und beinhaltet beispielsweise die Immunstärkung, die Verbesserung der Sehkraft und die Verjüngung der Haut. (2)
Wirkung
Die Abhyangamassage ist vor allem dafür bekannt, „verjüngende Eigenschaften“ auf den Körper zu haben. Damit ist nicht nur der Effekt auf das äußere Erscheinungsbild gemeint, sondern auch die Vitalisierung der inneren Organe. (2)
Neben den Wirkeigenschaften des jeweiligen Massageöls (meist Sesamöl) können noch folgende Wirkungen hinzukommen (2):
- nährt die Haut
- verbesserter Schlaf
- geschärfte Sehkraft
- stärkt Immunabwehr
- gestärkes Nervensystem
Unterschied zu anderen Ayurvedamassagen
Die Abhyangamassage ist eine Ganzkörpermassage mit reichlich Öl und im Ayurveda auch die einzige dieser Art. Es gibt noch weitere Ganzkörpermassagen und Teilkörper-Ölmassagen, die sich in mehreren Aspekten von der Abhyanga unterscheiden.
Im Ayurveda spielt Massageöl zwar eine wichtige Rolle, doch kommt es bei anderen Ganzkörpermassagen in deutlich geringeren Anteilen zum Einsatz. Ganzkörpermassagen gänzlich ohne Öl sind beispielsweise die Garshanmassage oder die Pulvermassage.
Neben der Ayurvedamassage wird bei einigen Teilmassagen und ayurvedischen Ölanwendungen ebenfalls reichlich Öl gebraucht. Neben der Fußmassage (Padabhyanga) oder Bauchmassage (Udarabhyanga) gehören auch der Ölstausee (Khadivasti) oder der Ölguss (Shirodhara) dazu. Diese befassen sich jedoch nur mit einem Körperbereich und haben weniger umfassende Wirkeigenschaften als die Abhyangamassage.
Massageprinzip der Abhyangamassage
Die Abhyangamassage zeichnet sich durch regelmäßige, streichende und entspannende Massagebewegungen aus. Es wird reichlich erwärmtes Ayurvedaöl verwendet, welches nach einer bestimmten Reihenfolge in die Haut massiert wird. Häufig werden hierfür spezielle Ayurveda-Massageliegen verwendet, die eine ölabweisende Oberfläche haben und dieses Ableiten.
Es wird meist mit der rechten Körperhälfte begonnen, um anschließend die linke Körperhälfte auf gleiche Weise zu massieren. Der Massageempfänger kann sowohl in Rückenlage als auch Bauchlage liegen.
Der Masseur beginnt bei der Abhyangamassage häufig damit, zunächst die jeweilige Körperhälfte vollständig einzuölen und dann vom Hals bis zu den Füßen in langen Streichungen zu massieren. Den Gelenken wird durch kreisende Bewegungen besondere Beachtung geschenkt.
Dasselbe Prinzip gilt auch für die andere Körperhälfte: der Massageempfänger dreht sich auf die andere Körperseite und die Massage läuft nach demselben Schema ab.
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Die Wahl der Massageöle und der Massageintensität hängen vom jeweiligen Konstitutionstyp des Massageempfängers ab. Sesamöl (für Vataund Kapha) oder Kokosöl (für Pitta) sind recht verbreitet.
Kontraindikationen
Bei Beschwerden und Krankheiten wie
- Krebs
- Fieber und
- Entzündungen
sowie bei
- Völlegefühl
- während der Menstruation und
- zu Beginn der Schwangerschaft
kann eine Abhyangamassage eher kontraproduktiv als entspannend oder lindernd sein. (2)
Quellenverzeichnis
- Wikipedia.org: Ayurveda, abgerufen am 19. Dezember 2012.
- Neuhäusser, Natalie (2006): Ayurvedische Massagen – Handbuch der Öl- und Massageanwendungen des Ayurveda, Lumière Verlag, Waiblingen, S. 125ff.