Destillation: Trennverfahren zur Gewinnung von Flüssigkeiten
Die Destillation ist ein Trennverfahren zur Gewinnung von Flüssigkeiten (Destillaten) aus diversen Ausgangsstoffen. Das gewünschte Destillat kann dabei auf unterschiedliche Weise durch Erhitzung gewonnen werden.
Die Bezeichnung Destillation kommt vom lateinischen „destillare“ und bedeutet „herabtröpfeln“. So tropft das zuvor verdampfte Destillat nach dem Abkühlen als Flüssigkeit in ein Auffangbehälter.
Dieses Trennverfahren ist vorgesehen für die schonende Herauslösung von Stoffen mit unterschiedlichen Siedepunkten. Eine bekannte Form ist dabei die Wasserdampfdestillation.
Die Destillation wird etwa für die Herstellung von ätherischen Ölen, aber auch Alkohol oder chemischen Lösungen genutzt.
Definition und Abgrenzung
Die Destillation ist ein Trennverfahren für flüssige und feste Stoffe denen bestimmte Bestandteile entzogen werden können. Dabei wird der Ausgangsstoff auf bestimmte Temperatur erhitzt und der entstehende Dampf wieder abgekühlt. Es gibt viele verschiedene Formen der Destillation.
Die Destillation eignet sich vor allem für die Gewinnung von verdampfbaren Stoffen. Sie ist ferner als schonendes Verfahren bekannt, da sie in der Regel keine Lösungsmittel oder chemischen Zusatzstoffe benötigt.
Abzugrenzen ist die Destillation somit von anderen Trennverfahren. Je nach Ausgangsstoff und gewünschtem Filtrat werden andere Methoden eingesetzt. Für die Gewinnung von ätherischen Zitrusölen wird beispielsweise die Kaltpressung als schonendes Trennverfahren eingesetzt.
Funktionsprinzip
Die Destillation kann je nach gewünschtem Destillat und Ausgangsstoff unterschiedlich komplex ablaufen. Das Funktionsprinzip einer einfachen Destillation ist jedoch simpel und nicht sehr aufwändig. In der Regel werden mehrere Behälter und eine Heizquelle benötigt.
Bei diesem Trennverfahren wird der Ausgangsstoff erhitzt, wodurch sich die verdampfbaren Bestandteile abtrennen. Dabei ist es wichtig, den Siedepunkt des gewünschten Destillats zu kennen, um nur diesen herausfiltern zu können.
Ätherische Öle aus Destillation | Massage-Expert Shop
Bei einer simplen Destillation wird der verdampfte Stoff anschließend in einen Kühlkolben (häufig Liebigkühler) geleitet. Dort verflüssigt sich das Destillat und wird in einem Becherglas aufgefangen.
Bekannte Formen der Destillation
Es gibt viele verschiedene Formen des Destillation, die unterschiedlich konstruierte Destillieranlagen benötigen. Neben der einfachen Destillation mit Leibigkühler sind vor allem die Rektifikation (mehrstufige Destillation) und die Wasserdampfdestillation (Schleppdestillation) bekannt.
Rektifikation
Dieses Destillierverfahren nutzt mehrere Auffangbehälter (Kolonnen) in denen die Flüssigkeit mehrfach destilliert werden kann. Anstatt mehreren Einfachdestillationen kann dieses Verfahren mit nur einem Arbeitsschritt genutzt werden.
Die Rektifikation kommt vor allem bei Vielstoffgemischen zum Einsatz. So können mehrere Flüssigkeiten des Ausgangsstoffs gleichzeitig oder hintereinander getrennt werden. Dazu wird das Gemisch je nach Apparat in die Behälter geleitet, auf die jeweilige Temperatur erhitzt und separat aufgefangen.
Wasserdampfdestillation
Die Wasserdampfdestillation bedient sich einem Zusatzstoff (Wasserdampf), der das Destillat mitträgt. Auf diese Weise können wärmeempfindliche und schwer flüchtige Stoffe getrennt werden. Häufig handelt es sich dabei um Öle aus Pflanzenteilen.
Bei diesem Trennverfahren wird der Ausgangsstoff mit oder durch Wasserdampf gelöst und gekühlt. In einem zweiten Schritt wird die Substanz dann vom Kondenswasser getrennt.
Verwendung
Die Destillation wird in vielen Bereichen als ein natürliches Trennverfahren eingesetzt. Bereits bei alten Hochkulturen wurden durch einfache Methoden Destillationen an Pflanzen oder Erdölen durchgeführt.
Heute kommt sie vor allem im Industrie-, Lebensmittel- und Aromabereich zum Einsatz.
Im Lebensmittelbereich
Mit Hilfe des Destillationsverfahrens können im Lebensmittel- und Genussbereich vor allem Alkohol hergestellt werden. So wird das Trennverfahren oft zur Herstellung von ethanolhaltigen Getränken wie Schnaps, Weinbrand oder Whiskey verwendet.
Der Alkohol entsteht dabei durch Gärung mit einem Hilfsmittel und wird dann in bestimmter Konzentration herausgefiltert. Der Vorgang wird „Brennen“ genannt, wobei Alkohol bereits bei 78 °C seinen Siedepunkt erreicht.
Im Aromabereich
Im Aroma- und Heilkundebereich wird die Destillation auch zur Herstellung von ätherischen Ölen und Aromaten verwendet. Dafür wird vor allem die Wasserdampfdestillation genutzt. Sie gilt als ein schonendes und natürliches Verfahren für die Gewinnung von reinem pflanzlichem Ether.
Diese Öle werden dann wiederum etwa in der Aromatherapie, als Massageölzusätze oder als Raumdüfte genutzt.