Medizinische Massage: Stimulation gegen Erkrankungen
Eine Medizinische Massage ist eine gezielte Stimulation des Gewebes zur Behandlung von Erkrankungen, Fehlfunktionen oder anderen Beschwerden. Die Bezeichnung kann als Oberbegriff für mehrere medizinisch anerkannte Massagearten angesehen werden.
Medizinische Massagen werden vor allem von ausgebildeten Masseuren und Physiotherapeuten durchgeführt. Im Gegensatz dazu stehen die Wellness-Massagen, welche nur an Gesunden ausgeübt werden.
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Bekannte Medizinische Massagen sind etwa die Klassische Massage oder die Bindegewebsmassage. Sie werden beispielsweise bei Muskelverspannungen oder Störungen des Lymphflusses eingesetzt. (1)
Medizinische Massage als Therapieverfahren
In der Medizin spielen Massagen schon seit langer Zeit eine wichtige Rolle. Durch fortschreitende Forschungen konnte die Wirksamkeit einiger Massagetechniken belegt werden. Dazu gehören die Entdeckung der Reflexzonen oder auch Erkenntnisse über Gelosen.(2)
Medizinische Massagen kommen meist nur bei bestimmten Beschwerden zum Einsatz und werden häufig mit Zusammenarbeit eines Arztes vorgenommen. In der Regel werden nur Kranke behandelt. Dies ist auch ein großer Unterschied zu den Wellness-Massagen.
Der Masseur bearbeitet bei der Medizinischen Massage vor allem die Haut, die tieferen Gewebeschichten, die Gelenke und indirekt auch die inneren Organe.
Typische Massagegriffe sind beispielsweise:
- Rollungen
- Reibungen
- Knetungen
- Walkungen
- Vibrationen
- Zirkelungen
- Streichungen (1)
Wirkung
Medizinische Massagen können unterschiedliche Wirkungen haben. Dies hängt von der jeweiligen Massagetechnik ab. Im Allgemeinen dienen sie jedoch der
- Entspannung
- Schmerzlinderung
- Minderung von Narben
- vermehrten Durchblutung
- reflektorischen Organstimulation
- Lösung von Muskelverspannungen
- Entstauung von Lymph- und Venenfluss (1)
Bekannte Medizinische Massagen
Es gibt verschiedene eigenständige Medizinische Massgen, die jeweils bei stimmten Beschwerden zum Einsatz kommen. Zu den anerkannten Therapieverfahren mit nachgewiesenen Wirkungen gehören folgende Massagen:
Klassische Massage
Die Klassische Massage, auch als Schwedische Massage bekannt, behandelt diese Medizinische Massage vor allem Störungen an Muskeln, Sehnen oder Bändern.
Reflexzonentherapie
Die Reflexzonentherapie, auch als Reflexzonenmassage bekannt, behandelt diese Massage vor allem Störungen innerer Organe durch die Behandlung bestimmter Hautareale (vor allem am Rücken).
Manuelle Lymphdrainage
Die Lymphdrainage ist eine häufig angewendete Medizinische Massage bei Lymphödemen und Lymphstauungen, wie sie etwa nach Operationen vorkommen können.
Unterwasserdruckstrahlmassage
Die Unterwasserdruckstrahlmassage wird bei rheumatischen Beschwerden oder Funktionsstörungen von Muskeln und Gelenken durchgeführt. Dabei stimuliert ein warmer Wasserstrahl den im Wasser liegenden Körper.
(Weitere) Medizinische Massagen der Naturheilkunde
Die Naturheilkunde kennt außerdem weitere Medizinische Massagen mit therapeutischen Eigenschaften. Dazu gehören:
- Periostmassage
- Bürstenmassage
- Kolonbehandlung
- Bindegewebsmassage
Anwendung
Eine Medizinische Massage kann bei einer Vielzahl von Beschwerden durchgeführt werden. Häufig erfolgt sie auf Anweisung eines Arztes oder aufgrund von bekannten Beschwerden.
Medizinische Massagen können von Ärzten, Masseuren und medizinischen Bademeistern oder Physiotherapeuten durchgeführt werden.
Da eine Medizinische Massage häufig therapiebegleitend oder als einzige Behandlung durchgeführt wird, sind meist mehrere Massagesitzungen nötig. Das Gewebe und die inneren Organe benötigen einige Zeit, um auf die Massagereize gewünscht zu reagieren. Bis zu zehn zeitlich getrennte und aufeinander folgende Massagestizungen sind üblich.
Medizinische Massagen werden bei Beschwerden wie Gewebsverklebungen, Lymphödemen oder geminderter Organtätigkeit durchgeführt. Eine Anamnese durch den Masseur und die eventuelle Feststellung von Erkrankungen durch einen Arzt sind ebenfalls nötig.
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Für die meisten Medizinischen Massagen wird kein Massageöl benötigt. Ein fester Griff des Gewebes ist entscheidend. Bei Patienten mit trockener Haut können jedoch Öle oder Lotionen zum Einsatz kommen.
Kontraindikationen
Medizinische Massagen werden bei einigen Beschwerden nicht oder nur bedingt durchgeführt. Die Gegenanzeigen unterscheiden sich jedoch von Massage zu Massage. Da vor allem das Gewebe stimuliert wird, entfällt die Massage im Allgemeinen bei
- Entzündungen der Haut
- fieberhafte Erkrankungen
- frischen Narben und Wunden
- Blut-Kreislauf-Erkrankungen (1)
Quellenverzeichnis
- Volker Schmiedel, Matthias Augustin (2008): Leitfaden Naturheilkunde, 5. Aufl., Urban & Fischer, München, S. 353 ff.
- Muschinsky, Bernd (1984): Massagelehre in Theorie und Praxis, 1. Aufl., Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, S. 5ff.