Selenit: Gipsvariation mit glasähnlichen Eigenschaften

Der Selenit ist eine kristalline Variation des Minerals Gips. Es gehört zur Klasse der Sulfate und bildet eine monokline Kristallstruktur aus. Weitere Bezeichnung sind Marienglas, Frauenglas, Spiegelstein oder Lapis specularis.

Selenit wurde zu Zeiten des alten Rom häufig als Glasersatz zu Fenstern verarbeitet. Viel später fand es zudem Verwendung in Deutschland als Fensterglas vor Marienstatuen. Da es gleichmäßig stark und blasenfrei ist, war es qualitativ hochwertiges als damaliges Glas.

Heute dient das Mineral vor allem als Beschichtungswerkstoff.

Selenit wird auch in der Steinheilkunde eingesetzt. Es kann eine beruhigende und schmerzlindernde Wirkung haben (1).

Eigenschaften

Selenit ist farblos und lässt sich leicht in gleichmäßige Plättchen spalten. Somit ähnelt es stark dem heutigen Glas.

Zu feinem Pulver zermahlen weist Selenit einen schimmernden Effekt auf. Dadurch kann es leicht mit Glimmer verwechselt werden. Dieses Mineral ist jedoch hitzebeständiger und somit robuster als Selenit.

Verwendung

Selenit wird heute fast nur noch als Beschichtungswerkstoff und in der Heilsteinkunde verwendet.

Als die Glasverarbeitung noch nicht den heutigen Standards entsprach, wurde Selenit häufig stattdessen verwendet. Heute macht sich das Baugewerbe seine durchsichtige und stabile Eigenschaft zunutze. So kommt es häufig als Pigment in Beschichtungen von Baustoffen zum Einsatz.

Als Heilstein werden dem Selenit diverse Wirkungen nachgesagt. So wird angenommen, dass Verspannungen im Nackenbereich gelindert werden können. Nach Michael Gienger kann der Selenit auch zur Beruhigung und zur Verbesserung der Wahrnehmung eingesetzt werden (1). Bisher konnte dies aber noch nicht wissenschaftlich belegt werden. Die Anwendung erfolgt meist durch Auflegen auf die Haut.


Quellenverzeichnis

  1. Gienger, Michael (2011): Heilsteine, 430 Steine von A-Z, 19. Aufl., Saarbrücken, Neue Erde.
MH

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